Wohngifte in Innenräumen
Schadstoffe in der Atemluft
„Auf nichts können wir Menschen in unserem Leben weniger verzichten als auf Luft zum Atmen“
Leider begegnen wir in unseren Innenräumen auf meist völlig überflüssige Substanzen, welche die Atemluft belasten und zu gesundheitlichen Belastungen führen.
Solche Stoffe entstammen aus:
- Baumaterialien
- Einrichtungsgegenständen
- Geräten
- Reinigungsmittel
- Holzschutzmittel
- Insektenschutzmittel
- oder durch äußere Einflüsse
Diese Belastungen können hinsichtlich ihrer Flüchtigkeit und Partikelgröße unterteilt werden in:
- leichtflüchtige Schadstoffe
- schwerflüchtige Schadstoffe
- Radon (natürliches, radioaktives Gas aus dem Untergrund)
- Fasern, Partikel, Allergene
- Pilzbelastungen
siehe auch SBM 2008
Problemstellung:
Am Markt werden etwa 100.000 chemische Einzelstoffe und ca. 1.000.000 chemische Mixturen eingesetzt. Jährlich kommen etwa 5.000 neue Mixturen neu dazu. Für etwa 400 Substanzen gibt es dabei Grenzwerte (meist nur für Arbeitsplätze). Die Risiken der anderen Stoffe sind weitgehend unbekannt.
Als mögliche Beschwerden und Symptome bei gestörtem Raumklima sind dabei immer wieder anzutreffen:
- Beschwerden an Haut und Schleimhäuten
- Passivität und Depressionen
- Erschöpfung und Müdigkeit
- HNO – Probleme
- Asthma; Atemwegsbeschwerden
- Lungen- und Bronchialleiden
- Augenkrankheiten
Bei dauerhaftem, starkem Kontakt mit chemischen Substanzen kann eine völlige Chemikalien Empfindlichkeit erfolgen. Vielfach unter der Bezeichnung MCS (Multible Chemical Sensitivity) bekannt.
Auch das SBS (Sick-Building-Syndrom) wird mit Chemikalien in Verbindung gebracht, welche über die Klimaanlagen großer Gebäude in die Raum- und Atemluft gelangten.
Aktuelle Dauerbrenner von Schadstoffen in Innenräumen:
- Formaldehyd
- Lösemittel
- Isocyanate
- Biozide
- PAK
- Flammschutzmittel
- Weichmacher
- Organozinnverbindungen
Maßnahmen:
Bei Belastungen aus Baumaterialien oder Einrichtungsgegenständen hilft oftmals nur das Entfernen des Materials. Dies gilt vor allem bei Stoffen mit Formaldehyd, PCP; PCB, PAK usw.
Im Einzellfall kann geklärt werden ob eine Schadstoffmaskierung (Absperrung der Giftstoffe) möglich ist.
Vermeiden von Lösemitteln und sparsamer Umgang mit Farben (auch biologischen) helfen die Belastungen niedrig zu halten.
Schadstoffgeprüft ist noch nicht schadstofffrei. So sind Produkte mit dem Hinweis „lösemittelfrei“ oftmals mit anderen Stoffen ausgestattet (z.B. Glykol). Solche Stoffe verdunsten viel langsamer und belasten die Raum- und Atemluft über Monate und Jahre.
Wichtig:
Beim Arbeiten mit Farben, Klebern, Reinigern regelmäßig und „richtig“ Lüften!